Zwei Workshops in Görlitz
- norascheidig
- 30. Juli
- 2 Min. Lesezeit

Am 4. Februar und 10. Juni 2025 war ich in Görlitz.

Ich fahre in die Stadt meiner Kindheit, wo alles begann. Als Fünfjährige habe ich in dieser Musikschule Geige spielen gelernt, nun wird es eine Reise zu den Lehrenden von heute - im Gepäck habe ich die Feldenkrais-Methode.
Thomas Stapel, der Musikschulleiter, heisst mich herzlich willkommen. Es ist ein Wiedersehen nach vielen Jahren in unserer ,alten‘ Musikschule, die jetzt ,seine‘ ist. Da wir dieselbe Geigenlehrerein hatten, kenne ich ihn von Beginn an. Er bietet mir sogar an, das ehemalige Unterrichtszimmer anzuschauen. In diesem Raum zu stehen und mich darin wahrzunehmen, wird zu einem besonderen und einzigartigen Augenblick.
Jetzt ist es Zeit, mich meiner eigentlichen Aufgabe zu widmen, den Feldenkrais-Workshop zu beginnen.
In der ersten Begegnung geht es darum, den Lehrer:innen über eigene Erfahrungen die Feldenkrais-Methode verstehbar zu machen. In angeleiteten Lektionen sowohl im Stehen, im Laufen durch den Raum als auch im Liegen können sich die Teilnehmenden in ihren Bewegungen wahrnehmen und erforschen.
Die abschließende Feedback-Runde zeigt, dass sich alle mitgenommen fühlten. Viele Teilnehmende berichten, dass sie sich danach ,anders‘ im Sinn von bewusster spüren und, dass sich auch etwas in ihrem Empfinden verändert hat und sie mehr bei sich sind.
Was für ein wunderbares ‚Ergebnis‘! Ich fahre zurück und bin sehr dankbar für die positiven Resonanzen auf meine Arbeit.
Gern folge ich der nächsten Einladung. Die Lehrer:innen wünschen sich Raum für konkrete Fragen und offenen Austausch. „Wie kriege ich das hin, dass die Schüler richtig sitzen?“ „Wie schaffe ich es, dass mein Schüler gerade steht und damit besser atmet?“ „Wie kommt es, dass während einer Vorspielsituation sich die Handstellung einer Schülerin so ungünstig verändert, dass sie nicht nur unsauber spielt, sondern auch ihre Leichtigkeit in schnellen Passagen verliert?“
Ich mag es sehr, diesen Fragen nachzugehen und das ,Dahinter‘ zu beleuchten. Allein, sich immer wieder bewusst zu machen, wie herausfordernd Positionen und Abläufe beim Musizieren sind und zu verstehen, dass wir nur dann ein Instrument zum Klingen bringen werden, wenn wir selbst mit unserem Körper mitschwingen! Die Annahme, etwas ,richtig‘ machen zu müssen, schränkt oft ein und hinterlässt Druck. Darauf reagiert dann das Nervensystem.
Ich nehme wahr, wie einfach wir in ein waches und lebendiges Gespräch finden und bin begeistert, wie ehrlich interessiert alle daran sind, wie Lernen eigentlich geht und welche Bedingungen es dafür braucht.
Mit Blick auf die Zeit biete ich als offiziellen Abschluss noch eine kurze Lektion im Liegen an.
Es kommt danach noch zu persönlichen Gesprächen und ich höre die Bitte wiederzukommen.
Sehr gern! Für Anfang 2026 plane ich einen Tagesworkshop in Görlitz in Vorbereitung auf den Wettbewerb „Jugend musiziert“.









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